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Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Tobie Matemb Ma Ntep für beste Dissertation des Jahres 2020 ausgezeichnet

Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) zeichnete heute Dr. Tobie Matemb Ma Ntep aus Kamerun für seine Doktorarbeit aus. Er hat am Institut für Anorganische Chemie bei Prof. Dr. Christoph Janiak zu porösen Metall-organischen Netzwerken (MOF) geforscht und mit Bestnote promoviert. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis „Beste Dissertation“ wird von der Gesellschaft von Freunden und Förderern der HHU finanziert.

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Der Chemiker Dr. Tobie Matemb Ma Ntep erhielt den Preis für die beste Dissertation in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät 2020. (Fotos: HHU / Christoph Kawan)

Metall-organische Netzwerke sind poröse Anordnungen von organischen Molekülen einer- und Metallclustern andererseits. Diese Materialien haben bemerkenswerte Eigenschaften beispielsweise für die Anlagerung, Speicherung und Trennung von Gasen. Sie können unter anderem für die Sensorik und Katalyse eingesetzt werden; Heiz- und Kühlsysteme durch die reversible An- und Ablagerung von Wasser sind weitere Optionen.

MOF-Materialien, in denen Metallcluster durch kurze Brücken organischer Moleküle verbunden sind, haben erstaunliche hydrophile Eigenschaften: Sie ziehen Wasserdampf sehr gut an, ähnlich wie die sonst gebräuchlichen Zeolithe. Gleichzeitig geben MOFs aber den adsorbierten Wasserdampf viel leichter wieder ab als die Zeolithe.

Tobie Matemb hat in diesem Kontext das nur aus vier Kohlenstoffatomen bestehenden Acetylendicarboxylat-Molekül für die MOFs als Brücke etabliert. Außerdem hat er geschickt die Dreifachbindung im Acetylen-Teil für in-situ-Additionen von Salzsäure während der MOF-Synthese genutzt, und so das sehr teure Chlorfumarat kostengünstig erhalten. Er konnte parallel sehr einfach Chlor-funktionalisierte Fumarat-MOFs synthetisieren.

Institutsleiter und Doktorvater Prof. Dr. Christoph Janiak zur Bedeutung von Dr. Matembs Forschungsarbeiten: „Hydrophile MOFs sind sehr vielversprechende Materialien für stromsparende Sorptions-Wärmepumpen und -Klimaanlagen. Darüber hinaus können sie für die Trinkwassergewinnung selbst aus trockener Wüstenluft genutzt werden.“

Prodekan Prof. Dr. Martin Heil gratuliert: „Dieser Preis zeigt einmal mehr, wie wichtig und gleichzeitig wie alltäglich Internationalität in der Forschung ist. Wir sind froh und dankbar, dass unter anderem durch den DAAD exzellente Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit erhalten, in Düsseldorf zu arbeiten.“

Dissertationspreisträger 2020

Tobie Matemb Ma Ntep wurde 1978 in Jaunde, der Hauptstadt Kameruns geboren. Er studierte Chemie an der Universität Jaunde (Bachelor 2002) und an der Universität Dschang (Master 2014) und legte in Jaunde auch Diplome als Gymnasial- und als Highschool-Lehrer ab. Von 2002 bis 2015 arbeitete er als Gymnasiallehrer beim Bildungsministerium in Kamerun, bevor er im Jahr 2016 ein Promotionsstudium am Institut für Anorganische Chemie an der HHU aufnahm. Nach seiner Promotion und einer Postdoczeit in Düsseldorf forscht er seit Januar 2021 am internation angesehenen Institute of Porous Materials (IMAP) in Paris. 

Seine Ende 2019 eingereichte Promotionsarbeit „Modification of Fumarate-Based Zirconium and Aluminium Metal-Organic Frameworks (MOFs) for Enhanced Gas Adsorption and Adsorption-Driven Heat Transformation Applications“ erhielt die Bestnote ‚summa cum laude‘. Er beschäftigte sich darin mit der Entwicklung von MOFs zur Absorption von Wasserdampf.

Dr. Matemb veröffentliche in seiner Zeit an der HHU als Erstautor sechs Artikel in internationalen Fachzeitschriften mit wissenschaftlicher Begutachtung (peer review).

Für seine Forschungsarbeiten erhielt er unter anderem ein Doktorandenstipendium und ein Post-Doktorandenstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Autor/in:
Kategorie/n: Chemie Aktuelles, AC Janiak
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Prof. Dr. Martin Heil, Prodekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der HHU (rechts), verlieh den Preis an Dr. Matemb. Es gratulierte Prof. Dr. Christoph Janiak, Doktorvater des Preisträgers (links).

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